Vom Lachen als einer nicht verbalsprachgebundenen Lautäußerung im kommunikativen Prozess

Dieser Fachartikel wurde in "sprechen", Zeitschrift für Sprechwissenschaft-Sprechpädagogik-Sprechtherapie-Sprechkunst
2016, (33) 61, S. 40-55 veröffentlicht.

Einleitung

Die Bandbreite eines Lachens ist enorm – reicht sie doch von dem ersten sozialen Wiederlächeln eines wenige Wochen alten Babys, dem schallenden oder kichernden Lachen von Teenies mit höchstmöglichem Ansteckungswert, dem theatralisch-gestellten Lachen in der Darbietung literarischer Texte und in der Comedy, dem falschen Lachen bei Schadenfreude und Ironie sowie dem unverblümten Auslachen bis hin zum verstehend-weisen Lächeln / Lachen betagter Personen. Und über die gesamte Lebensspanne hinweg kann ein synchronisierendes Lachen im Kommunikationsprozess gelingen. Dabei ist dieses als nach außen hin sichtbarer Gefühlsausdruck nicht auf Anhieb in seiner jeweiligen kontextgebundenen Bedeutung eindeutig bestimmbar. Was jedoch Ansätze begrifflicher Fassungen für ein Lachen als objektiver Indikator der Lustigkeit eint, ist seine Beschreibung als Ausdrucksmittel mit hohem Kommunikationswert (Arnold et al. 1994) / Korrespondenzmittel (de Waal 2013) / kommunikatives Mittel (Kannengieser 2009) und zwischenmenschliche Arbeit im Gespräch (Scott 2016) – und als mimisches Signal zur Verlebendigung des Sprechaktes. Pathologische Formen des Lachens bleiben in diesem Kontext unberücksichtigt.

Im Folgenden soll vorrangig der kommunikative Einsatz von Lachen als nicht verbalsprachgebundenes Korrespondenzmittel diskutiert werden, da Lachen im Verlauf einer Gesprächssituation als perlokutiver Akt fungiert, wenn der / die SprecherIn damit – willentlich oder unbewusst / mit echtem oder gestelltem Lachen – eine bestimmte Wirkung bei den anderen GesprächspartnerInnen erzielen will. „Perlokutiv“ soll hier verstanden werden als intendierte Wirkung des Lach-Aktes auf die Gedanken des Kommunikationspartners; in Anlehnung an Perlokutation im Sprechakt bei Dannenbauer (2000, 160).

Anliegen und Ziel dieses Opinion-Artikels ist es, für die vielfältigen Ausprägungen des Lachens zu sensibilisieren, auf dass deren funktionale Seiten im Gesprächsprozess einerseits bei dem / der GesprächspartnerIn richtig erkannt und andererseits vom Sprechenden selbst gezielt eingesetzt werden können – als kognitive Kompetenz, welche der Soziabilität zugutekommt. „Opinion“-Artikel deshalb, weil zugrundeliegende kognitive, emotionale und soziale Wirkzusammenhänge samt neurophysiologischen Abläufen beim produktiven wie rezeptiven Lachen (in diversen Funktionen) im Kommunikationsprozess bislang nicht ausreichend wissenschaftlich belegt sind.

1 Zum Lachen als Parameter im mündlichen Kommunikationsprozess

Gelingende Kommunikation als gesellschaftliche Konstellation gehorcht verbalen Ausdrucksregeln unserer Zivilisation und befolgt gesprächsdienliche Regulationsmechanismen, unter anderem wo, wie und wann negative Ausdrucksformen günstigerweise „maskiert“ werden sollten und wie ein Sprecherwechsel zu erfolgen hat als Format pragmatisch-kommunikativer Fähigkeiten (Achhammer 2014b: Turn Talking-Regularien). Außerdem haben kinesische Ausdrucksregeln einen maßgeblichen Anteil am gegenseitigen Verstehen während eines Gesprächs. Aus der mannigfaltigen Forschung zur nonverbalen Kommunikation soll hier auf den Anthropologen Ray Lee Birdwhistell verwiesen werden, der bereits 1952 den Begriff „Kinesik“ in den Diskurs eingeführt hat (Birdwhistell 1952, 1970). Im Rahmen der Gesprächsforschung im deutschsprachigen Raum wird die Kinesik unter anderem von Sager und Bührig weitergeführt und in vier Hauptbereiche relevanter Interaktionsformen untergliedert: Motorik, Taxis, Haptik und Proxemik (Sager & Bührig 2005; zitiert nach Zepter 2013, 179). Krüger unterscheidet drei Zeichentypen körpersprachlicher Artikulation: Mimik, Gestik und Körperhaltung, die jeweils noch zu untergliedern sind, und er verweist auf die große Bedeutung dieser „körpersprachlichen, nichtverbalen Zeichen“ im Verlauf eines kommunikativen Prozesses, da sie „bis zu 80 Prozent der Informationen [ausmachen], die wir einem Gespräch entnehmen“ (Krüger 2008, 13).

Auch das Lachen ist selbstverständlicher Bestandteil der körpersprachlichen Interaktion. Ihm können je nach Ausprägung sehr unterschiedliche emotionale, kognitive und soziale Determinanten in einer Bandbreite von positiv-befreiend bis hämisch-dissozial zugrunde liegen, wie im Verlauf des Artikels noch ausführlicher dargelegt wird.

Immer fällt es auf, wenn ein Lachen fehlt, nicht aber, wenn es vorhanden ist; so die Kognitionswissenschaftlerin Sophie Scott (2016). Als relevante und sichtbare Marker für das Lachen im kommunikativen Prozess können besonders Blickkontakt, Mimik, Gestik und stimmliche Merkmale abgeleitet werden. So muss jede Ausprägung von Lachen im jeweiligen Gesprächskontext von der Zuhörerschaft auditiv, visuell und emotional genau wahrgenommen, neuronal verarbeitet und damit im kontextspezifischen Bedeutungsgehalt erfasst werden, damit die Brückenfunktion des Lachens auch wirklich zu der vom Lachenden intendierten Wirkung kommen kann.

Aufgrund dessen, dass im Face to face-Gespräch Sprechen mit Lachen einerseits und Zuhören andererseits wechselseitig ineinandergreifen (in Anlehnung an den „AAO-Baustein: Aufmerksamkeit - Augen zugewandt - Ohren auf“ von Storch & Tschacher 2014; an das „Vier-Ohren-Modell“ von Schulz von Thun 1981, 2013) und aufgrund dessen, dass echtes / offenes / herzliches von falschem und / oder gestelltem Lachen unterschieden werden muss, gibt es keine allgemeingültige Physiologie des Lachens. Im Folgenden werden beim Lachen beteiligte physiologische und neurophysiologische Abläufe beschrieben und bezüglich ihrer unterschiedlichen Ausprägungen bei echtem versus gestelltem Lachen präzisiert.

2 Zu physiologisch-neuronalen Grundlagen des Lachens im Zuge neuer Forschungsergebnisse

2.1 Zur Rolle der lachenden Person

Die Physiologie des unwillkürlichen, echten, ehrlichen Lachens beginnt mit einem symmetrischen Anheben beider Mundwinkel, dem Zusammenkneifen der Augen und folgt einem Lautschema, bei dem Zwischenrippen- und Kehlkopfmuskeln kontrahiert werden (Schünke et al. 2009, 197: Zugrichtungen und Funktionen); was willentlich in gleicher Weise so nicht machbar ist. Unwillkürliches Lachen übernimmt die Kontrolle über diese Muskeln und hindert in dem Moment am Atmen. Dabei treten typische Quietsch- und Pfeiflaute auf. Verglichen mit einem gestellten Lachen ist die Tonlage höher, die Dauer länger und die Mimik ist eine andere (Scott 2016, 62). Wie bei gesprochener Sprache hat auch beim Lachen jeder Formant (= jedes „Lautpäckchen“) eine bestimmte Tonhöhe, Intensität und Dauer. Das auditive System des Zuhörenden muss in der Lage sein, diese Parameter zu dekodieren, um die einzelnen bedeutungstragenden Marker richtig zu verstehen.

Fasst man “Mimik“ als „Zusammenspiel des gesamten Gesichtes“, bei dem „einzelne Bewegungen dominanter für bestimmte Emotionen oder in ... spezifischem Ausdruckscharakter hervortreten“ (Heilmann 2011, 54), dann zeigen bei der Aktionseinheit „offenes, herzliches Lachen“ nach Ekman und Friese (1976; zitiert nach Eibl-Eibesfeldt 2004, 629 und 631) und Schünke et al. (2009, 62-65) die mimischen Muskeln (als oberflächliche und tiefere Schicht der Muskeln im Gesichtsbereich) von Mund, Nase, Stirn und Augenpartie typische Ausdrucksmuster:

Der Musculus orbicularis oris (Mundschließmuskel) bildet die muskuläre Grundlage der Lippen. Bei der Kontraktion der Musculi zygomaticus major et minor, verortet am oberen Wangenknochen, kommt es zum Lachen oder Lächeln; zudem beteiligt sich der M. buccinator mit Fasern der Unter- und Oberlippe, der M. risorius und weiter nasenwärts der M. levator anguli oris und der M. levator labii superioris alaeque nasi. Von den mimischen Muskeln der Lidspalte ist der M. orbicularis oculi involviert – hier das Zukneifen der Augenlider bewirkend – zudem die muskulären Untergliederungen des Augenschließmuskels pars orbitalis et pars lacrimalis. Letzterer – von Ekman und Friese nicht, jedoch von Schünke benannt – wirkt auf den Tränensack und evoziert, dass bei einem heftigen Lachanfall Tränen fließen (Schünke et al. 2009, 64-65). Stirnwärts kommt noch der M. frontalis (pars medialis et pars lateralis) hinzu.

Beim gestellten oder falschen Lachen, beim einschmeichelnden sowie beim verschlagen-listigen Lächeln sind nach Ekman und Friese teils andere Muskeln beteiligt (ausführlich beschrieben bei Eibl-Eibesfeldt 1967, 631). Sie beginnen immer leicht asymmetrisch, da der Mensch nach gelotologischer Erkenntnislage ohne einen „humorig-freudigen Auslöser“ nicht „das komplexe, motorische Muster“ abrufen kann (Wikipedia 2016; Stichwort: Gelotologie). So sind auch die mimischen Augen- und Stirnmuskeln nicht beteiligt; schon gar nicht der Musculus orbicularis oculi, pars lacrimalis.

Damit führen Mund- und Augenbeteiligung zu den bekannten Verbalisierungen: „Die Augen lachen mit“ und „Lachtränen vergießen“. Hinzu kommen bei schallendem Gelächter expressive und komplexe ganzkörperliche Bewegungen aus der Kinesik, weil die Kontrolle über die Körperhaltung verloren geht. Solches führt zu den Ausdrucksvarianten „sich vor Lachen schütteln“, „… biegen“, oder „sich den Bauch halten vor Lachen“.

Die hirnphysiologischen Abläufe beim Lachen sind nach Dafürhalten von Vertretern der modernen Humorforschung, Gelotologie und Klinischer Psychologie (Ruch 2011, Titze 2003) bislang noch als vorläufig anzusehen, da die Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet statistisch nicht ausreichend abgesichert seien, weil – so die Kognitionswissenschaftlerin Sophie Scott – im Magnetresonanztomografen kaum ermittelbar, da sich ein lachender Proband bewegt und das zu Artefakten im Messergebnis führe (Scott 2016). Auf Anregung des Psychologen und Mimikforschers Paul Ekman ging Scotts Team der Vermutung nach, dass es außer den bereits eruierten Basisemotionen wie Freude, Traurigkeit, Ärger, Angst, Ekel, Verachtung und Überraschung weitere Basisemotionen gebe und „Belustigung / Lachen“ sich als eine solche herausstellen könnte (siehe auch Humorforschung: Emotion „Erheiterung“, Ruch 2011). Erstes Ergebnis der interkulturellen Studie um Scott: Belustigung brachten alle Testpersonen durch Lachen zum Ausdruck (Scott 2016, 63).

Damit kann angenommen werden, dass am Lachen entwicklungsgeschichtlich ältere Gehirnregionen wie Amygdala (sie verändert das Befinden), Basalkerne (vorab als Basalganglien bezeichnet; motorische Kerngebiete und Strukturen des Belohnungssystems) mitwirken, da sie auch für die Basisemotionen Angst und Freude zuständig sind (Jackel 2008, 44-45; Schünke et al. 2009, 270 und 279) samt den Hypothalamuskernen, die das vegetative Nervensystem mit dem Hormonsystem koordinieren, indem sie die hypophysären Hormone synthetisieren (Schünke et al. 2009, 294). Damit sind diese subcortikalen Basal- und Hypothalamuskerne an der Motorik, der Hormonsteuerung und am emotionalen Erleben mitbeteiligt (siehe unten: medizinische Wirkungen des Lachens). In Abbildung 1 sind die im Zentralnervensystem gelegenen Basal- und Hypothalamuskerne (BK, HK) nur angedeutet, da sie auf einer anderen Ebene liegen als der Mediansagittalschnitt.

Scott vermutet, dass beim Lachen „ein ganzes neuronales System beteiligt“ ist, unter anderem das supplementär-motorische Areal (SMA) als Areal zur motorischen Initialisierung, der motorische Cortex (MC), der anteriore cinguläre Cortex (ACC) als Teil des limbischen Systems für die Gemütsverfassung und der mediale präfrontale Cortex (mPFC) (Scott 2016, 63); wird doch generell die Mimik des Menschen vom limbischen System und dem Neocortex initialisiert (Eibl-Eibesfeldt 2004, 663).

Abbildung 1
Besonders aktive Teile des neuronalen Systems beim Lachen; angedeuteter Mediansagittalschnitt mit rechter Hirnhälfte

Michael Titze, ein führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Gelotologie, – die sich mit den physischen und psychischen Aspekten des Lachens befasst – , hat in klinischen Untersuchungen die medizinische Wirkung des unwillkürlichen, echten Lachens untersucht und konnte dabei positive Veränderungen experimentell nachweisen: Beschleunigung des Herzschlags, Verbesserung der Sauerstoffversorgung des Gehirns, Ausschüttung von Endorphinen, Anstieg und Aktivierung von Immunzellen, Reduktion des Cortisolspiegels, Anstieg von Antikörpern in Blut und Speichel (Titze 2003). Auf die Erkenntnisse über Laboruntersuchungen an gelophoben Personen (= Personen mit traumatischen Erlebnissen des Ausgelacht-Werdens, die jedem unbeschwerten Lachen anderer misstrauisch begegnen) soll hier nur hingewiesen werden (Ruch 2011).

2.2 Zur Rolle der beobachtenden und hörenden Person

Sieht man jemanden offen lachen, dann ist zu vermuten, dass hierbei unter anderen auch Areale des Sehsystems im Okzipitallappen und in seiner ventralen Hirnnervenbahnung hin zum inferioren Temporallappen aktiv sind, weil dieses ventrale System die sichtbaren Erscheinungsformen der Dinge (das „WAS“) und deren Bedeutungen konzipiert (Jackel 2011; Weiller et al. 2011).

Beim Hören des echten Lachens ist in dem involvierten neuronalen Netzwerk der primäre auditorische Cortex im oberen Temporallappen besonders aktiv, weil dabei die Stimme als Trägerin der positiven Emotion fungiert und eine größere Bandbreite an Lauten entsteht und somit auch dekodiert werden muss als beim gestellten Lachen (siehe oben: diverse Quietsch- und Pfeiflaute; breiter und besonders hoher Frequenzbereich; Scott 2016, 62). Laut EEG-Untersuchungen geht das Hören gesprochener Sprache einher mit einer unilateral höheren elektrischen Aktivität in der linken Hemisphäre; das Hören nichtsprachlicher Geräusche, auch der Musik, zeigt hingegen eine nicht ausschließlich, aber stärkere rechtshemisphärische Reaktion (Koelsch & Schröger 2008, Pauen 2005), vermutlich auch bei Lach-Geräuschen. Die von Koelsch und Schröger mittels funktionell-bildgebender Studien aufgezeigten neuronalen Module, die bei der Verarbeitung musikalischer Gesetzmäßigkeiten involviert sind (Koelsch & Schröger 2008, 394-408; die Autoren sprechen in Anlehnung an Riemann (1877) von „ musikalischer Syntax“), spielen auch bei der Sprache eine Rolle (überlappendes Netzwerk von Musik und Sprache: ebd. 404; Koelsch & Friederici et al. 2004; Friederici 2013). Und da beim Lachen wie bei der gesprochenen Sprache jeder Formant eine bestimmte Tonhöhe, Intensität und Dauer aufweist, könnte man analog zur „Strukturbildung bei Musik und Sprache“ von „Strukturbildung beim Lachen“ oder einer „Syntax des echten Lachens“ sprechen. Aber die von Koelsch, Friederici und anderen in wissenschaftlichen Studien aufgezeigten Analogien von Musik- und Sprachverarbeitung auf das Lachen zu übertragen, ist noch spekulativ und lediglich ein Opinion-Konstrukt oder Desiderat für zukünftige Forschung; gegenwärtig ohne wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis.

Beim Hören, Sehen und Verstehen des gestellten Lachens sind neben den Arealen des Hörsystems im superioren Temporallappen und des Sehsystems im Okzipitallappen und der ventralen Hirnnervenbahnung in Richtung inferiorem Temporallappen („WAS“-Bahnung) vorrangig der mediale präfrontale Cortex (mPFC) sowie der anteriore cinguläre Cortex (ACC) aktiv (siehe Abbildung 1), da beide bei Anforderungen der Theory of Mind beteiligt sind; hier: bezüglich der Frage, was wohl von dem / der GesprächspartnerIn gemeint sein könnte (Scott 2016, 62). Was Scott bezüglich des gestellten Lachens formuliert, sieht Eibl-Eibesfeldt als gesicherte Erkenntnis bei der Emotionserfassung aller Ausprägungen der Mimik, sowohl der gestellten als auch der unwillkürlichen: „Die Fähigkeit, die Emotionalitäten der Mimik zu erfassen bzw. emotionell auf sie anzusprechen, … ist in der rechten Hirnhälfte lokalisiert“ (Eibl-Eibesfeldt 2004, 663); somit auch das Lachen im rechten präfrontalen Cortex – somit auch im orbitofrontalen Cortex (OFC) – und im rechten anterioren cingulären Cortex.

Fragen bleiben offen auch bezüglich der beteiligten Hirnareale bei Ironie, Schadenfreude, Spott und Auslachen. Dabei wäre auch der orbitofrontale Cortex mit seiner bewertenden Funktion beteiligt (Jackel 2008, 45). Hierzu fehlen bislang geeignete Untersuchungsmethoden, die aussagekräftige, belastbare Ergebnisse liefern können.

Alles in allem steht bezüglich aller Ausprägungen des Lachens fest: Bei der Entschlüsselung von körpersprachlichen Zeichen „sind immer auch jene Hirnareale involviert, die an der Verarbeitung von wahrgenommener Sprache beteiligt sind, was nichts anderes heißt, als dass es eine Verbindung zwischen Körpersprache und verbaler Sprache geben muss“ (Krüger 2008, 17). Damit verlangt die Lautgebärde des Lachens mit ihrem verschiedenartigen Bedeutungsgehalt, was ihre Entschlüsselung im Gespräch anbelangt, von den KommunikationspartnerInnen ebenso viel Aufmerksamkeit wie das Entschlüsseln von Verbalisiertem.

3 Zur Entwicklung des Lachens im Rahmen zunehmender Kommunikationsfähigkeit bei Kindern und Heranwachsenden

Diese pragmatisch-kommunikative Fähigkeit, zu erkennen dass verschiedene Arten des Lachens mit unterschiedlichen Bedeutungen assoziiert sind, entwickelt sich erst im Laufe der Lebensspanne. Im ersten Lebensjahr zu Beginn des Spracherwerbs treten Kleinkinder mit ihren Bezugspersonen durch Gesten in kommunikativen Kontakt. Schon mit sechs bis acht Wochen erscheint das frühe soziale Wiederlächeln (in den wissenschaftlichen Diskurs gebracht von Bühler 1928, Gesell 1940) als allererste soziale Zugewandtheit beim Wahrnehmen einer menschlichen Stimme und eines Gesichtes. Ab vier Monaten kommt es zu spontanen Erregungsbögen mit -explosionen herzhaften Lachens (Rauh 1998) und dann auch zu spielbegleitendem Lächeln als mimischer Ausdruck zur „Ich kann-Erfahrung“ (Kühnen 2016), wenn dem Kleinkind etwas gelingt.

Haben die ersten Geben-Nehmen-Spiele zwischen Kleinkind, Bezugsperson und einem gemeinsamen Objekt den Charakter der Wechselseitigkeit („turn taking“; Rauh 1998, 228) und bilden den Übungsrahmen für späteren Sprecherwechsel („turn talking“; Achhammer 2014, 37), so könnte man bezüglich des gillernden Baby-Lachens als Lautäußerung des Spaßes während des triangulären Spiels von „turn laughing“ sprechen (siehe unten: Paarsequenz). Im Kindergartenalter entdecken die Kleinen die Wortkomik und haben Freude an verbalem Unsinn, Wortspielen, Reimen und Zungenbrechern – gerne auch rhythmisch gebunden in Klatschversen und Spielliedern. Beim gesund entwickelten Kind zeigen sich seine Unbeschwertheit und Lachfreude noch direkt körperlich und ganzheitlich; so spricht man von „Rosinen im Kopf – Schmetterlingen im Bauch – und Hummeln in der Hose“ (Jackel 2008, 43, Jackel 2010).

Ist die geistige und soziale Entwicklung so weit vorangeschritten, dass die Kinder Abweichungen vom Normalen erkennen und diese als lustig empfinden, dann ist die Zeit der einfachen Witze gekommen. Beim Witz als Sammelbegriff für alles Komische, das zum Lachen anregt, handelt es sich um einen spielerischen Umgang mit Inkongruenz. Einen Witz „verstehen“ bedeutet, für sich aus der Pointe Sinn gemacht zu haben (Ruch 2011). Hochkonjunktur haben Witze in der vierten Jahrgangsstufe der Grundschule; einen zweiten Höhepunkt in der Sekundarstufe I zwischen der fünften und achten Klasse. Altersangaben zum Verstehen von Witzen mit einer Lach-Pointe sind nach Dafürhalten der Autorin problematisch, da es hierbei einerseits auf die Art des Witzes ankommt (samt Verständnis bezüglich des zugrunde liegenden Allgemeinwissens) als auch auf den Stand der kognitiven Fähigkeiten bei den Rezipierenden, wenn das Lachen echt sein soll statt eines gekünstelten Mit-Lachens beim Nicht-Erkennen der Pointe. So können Dreizehnjährige über den folgenden Witz lachen, insofern ihnen geschichtlicher Hintergrund (68er Bewegung) wie auch die semantische Doppelbedeutung („Tütchen“) geläufig sind: „Die 68er-Oma geht in Blankenese einkaufen. Beim Einpacken an der Kasse sagt die Verkäuferin: „Darf`s auch noch ein Tütchen sein?“ „Lieber nicht, mein` Dern`“, kichert da die Oma. „Dann komm` ich wohl nicht mehr nach Hause.“

Der Wortwitz bedarf einer gewissen semantischen Bewusstheit, um verstanden und belacht zu werden, was erfahrungsgemäß (basierend auf Beobachtungen im Schulbetrieb aus praxisbasierter Evidenz) erst ab der zweiten Hälfte der Grundschulzeit und mit zunehmender Beliebtheit bei Heranwachsenden ab der Sekundarstufe I gelingt, wie beispielsweise im Buchtitel „Herzrasen kann man nicht mähen“ (von Borstel 2015). Auch das schnelle Sprechen von Zungenbrechern ist beliebt, das unsere Sprechmotorik überfordert und uns momentan die Kontrolle darüber verlieren lässt, was wir eigentlich sagen wollen. Hier darf ausgelassen gelacht werden – über sich selbst wie über den missglückten Versuch eines / einer anderen, ist doch dieses semantische Konstrukt explizit auf unkomplizierte Sprechfreude angelegt. Selbst Teenager können sich beim Misslingen von Zungenbrechern noch „vor Lachen biegen“, wenn sie diese als subjektiven Alkoholtest verwenden, wie im Jugendbuch „Smaragdgrün“ (Gier 2015); beispielsweise: „Der Kaplan klebt Pappplakate an“ oder „Der Cottbuser Postkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten (Plakat des 28. dgs-Kongresses in Cottbus 2008).

Im Elementaralter zeigen die Kleinen Auslachen und Spott-Lachen ganz unverblümt. „Ein typisches Kleinkind tritt, beißt, schlägt und rauft zumindest manchmal“ (Eibl-Eibesfeldt 2004, 714). Das gewalttätigste Lebensstadium ist das Trotzalter von ungefähr zwei bis drei Jahren. Denn es fehlen in diesem Alter noch die normativen Konventionen, wie sie in unserer Gesellschaft üblich sind. Auch Spucken, Herausstrecken der Zunge und spöttisches / verspottendes Lachen als Ausdrucksformen aggressiven Verhaltens werden anderen gegenüber im Kindergartenalter an den Tag gelegt (Jackel 2014). Anlässe dazu sind Abweichungen vom Normverhalten oder Ungeschicklichkeiten, welche die kleinen AggressorInnen bei anderen Kindern beobachten. Hier werden die Abweichler ausgegrenzt, während die Gruppe der PeinigerInnen sich in ihrem Verhalten gegenseitig bestärkt. Sie spotten verbal unter mimischer und gestischer Verstärkung. Dabei ist das begleitende Auslachen oder „böse Lachen“ nur eine Spottgebärde neben anderen wie Zungezeigen oder Auseinanderziehen der Mundwinkel (Eibl-Eibesfeldt 2004, 542). Der klassische Verlauf verbaler Aggressionen mit unter anderem Hohn- und Spott-Lachen steigt dann vom 6. zum 8. Schuljahrgang an; danach sinkt die Auftretenshäufigkeit wieder (Melzer et al. 2011). Mit entwicklungsbedingt zunehmender sozialer und emotionaler Kompetenz, der besseren Fähigkeit, sich in Fremdperspektiven einfühlen zu können und empathischen Verhaltensweisen weicht das hemmungslose Spottlachen subtileren Formen der Ausgrenzung. Gewaltpräventions-Programme wie „Faustlos“ (Cierpka 2005) oder Papilio (www.papilio.de) im Kindergarten und Peergroup-Programme und systemische Ansätze für Heranwachsende sollen unter anderem Auslachen und Spott bis hin zu Mobbing pädagogisch entgegenwirken (Jackel 2014, Melzer 2011).

Im Gegensatz zum offenen Spott geht es bei der Ironie um eine indirekt geäußerte Botschaft, eine subtile Form von Kritik, die von jungen Kindern nicht verstanden oder fehlgedeutet wird, weil dabei Worte und Mimik auseinanderdriften können: Ein falsches Lachen begleitet eine nicht eindeutige verbale Aussage. Beides bedarf einer Interpretation, die Kinder bis zum vierten Lebensjahr nicht leisten können; beispielgebend: „Das hast du aber wieder gut gemacht“, sagt die Mutter und lacht, als dem Kleinen der Saft überschwappt und das Tischtuch ruiniert. Die ironische Bemerkung der Mutter setzt voraus, dass ihrem Kind die negative Bewertung von „Saft umstoßen“ bewusst ist. Solch geteiltes Wissen ist aber entwicklungsbedingt bei so jungen Kindern noch nicht gegeben, denn dazu ist die Fähigkeit der Vorwegnahme der Gedanken des anderen, der Perspektivenwechsel, erforderlich (Kühnen 2016). Also erkennt das Kind weder die verbale noch die mimische Verdrehung.

Wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, verbessert sich erst zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr das kindliche Verständnis darüber, dass man durch die Gesichtsausdrücke und Worte anderer auch fehlgeleitet / irritiert werden kann (Pauen 2005 mit Bezug auf Gardner 1988). Nach Lapp sind sechsjährige Kinder durchaus „prinzipiell in der Lage“, nicht wörtliche Äußerungen einfacher, rhetorischer Ironie als Ausdrucksform von Kritik zu verstehen (Lapp 1992, 121). Dabei reicht es aus, dass ein sechsjähriges Kind den Perspektivenwechsel im konkret kommunizierten Fall vollziehen kann und beide GesprächspartnerInnen um die Bewertung des anderen wissen; beispielgebend im folgenden verbalen Schlagabtausch zwischen einem Fünfjährigen und einer Zehnjährigen: „Du dumme Kuh, du Riesenar...….“, so der Kleinere. „Ja, ich hab` dich auch lieb“, daraufhin die Ältere.

Mit zunehmendem Weltwissen und Mentalisierungsprozessen in Richtung Perspektivenwechsel gelingen ungefähr ab dem achten Lebensjahr auch Rollenspiele mit stark typisierten Figuren (siehe Lese- und Sprachbücher der Jahrgangsstufen 3 und 4), die vom Spielenden ein Hineinversetzen und Darstellen von Verschlagenheit samt hämischem Grinsen im ironischen Kontext erfordern, wie im folgenden Beispiel: Fuchs: „Guten Morgen Herr Hase, wohin schon so früh?“ Hase: „Ich besuche meine Base.“ Fuchs: „Sei so gut und grüße sie! Ach, fast hätt´ ich´s jetzt vergessen: Die hab´ ich doch schon aufgefressen!“ (Jackel 2013).

Abbildung 2
Ach, fast hätt´ ich´s jetzt vergessen: Die hab´ ich doch schon aufgefressen!“

(Foto: Manfred Jackel); entnommen und genehmigt aus: Jackel 2013, 61)

Noch schwieriger ist die Enkodierung von Ironie als die Produktion solcher Verdrehungen, da sie das Erschließen von Einstellungen und Überzeugungen der / des Sprechenden erfordert. Diese Leistung ist Kindern unter sechs Jahren nicht möglich, so Achhammer (2014b, 54-55). Denn ab dem Elementaralter beginnt erst das Unterscheidungsvermögen zwischen wörtlichen und im übertragenen Sinn gemeinten Verbalisierungen und das sichere Erkennen von Emotionen. „Spitzenwerte“ beim Erkennen von echtem versus falschem Lachen gibt es laut Scott sogar „erst ab den späten Dreißigern“ (Scott 2016, 62).

Exkurs: Training des Lachens im Gesprächsverlauf bei pragmatisch-kommunikativer Störung

Kindern mit pragmatisch-kommunikativen Störungen (PKS-Kindern) fällt es schwer, Mimik, Gestik und Körperausdruck als nonverbale Ausdrucksformen sowohl im Gespräch bewusst einzusetzen als auch bei anderen richtig zu deuten. Achhammer stellt 2014 speziell für PKS-Kinder die von ihr evaluierte Studie zur Effektivität der „Therapie Pragmatischer Fähigkeiten mit Improvisations-Techniken“ (PraFIT) vor, bei der das Improvisationstheater als Mittel in der Gruppensprachtherapie eingesetzt wird (2014a). Zu diesen Techniken, derer sich die Improvisierenden bedienen, zählen Wahrnehmung, Reagieren, Status, Körpersprache und Storytelling (Achhammer 2014b, 98-102). Und da das Improvisationstheater gekennzeichnet ist durch Spiel im Stegreif, impliziert es Synchronisierung und damit auch immer ein echt gemeintes Lachen als körpersprachliches Zeichen bei Kindern mit PKS, das im Rahmen des Förderkonzeptes im- und explizit mittrainiert wird. Denn dort, wo diese Zeichen nicht verstanden werden, „muss durch systematisches Erlernen der Grund[stein; die Basis] für das Verstehen dieser Zeichen gelegt werden und damit auch die Voraussetzung für das Erlernen einer angemessenen Reaktionsweise auf diese Zeichen“ (Krüger 2008, 13). Das gilt für alle Gesichtsausdrücke („Förderschwerpunkt: Emotionen“; Achhammer 2014b, 145ff), besonders für das Lachen, da es nicht auf Anhieb in seiner jeweiligen kontextgebundenen Bedeutung eindeutig bestimmbar ist.

4 Zu unterschiedlichen kommunikativen Funktionen des Lachens

Da das Lachen das Sprechen einerseits unbewusst-motorisch begleitet, andererseits aber auch intensional eingesetzt werden kann, um eine bestimmte Botschaft zu senden, sind dafür unterschiedliche Gebrauchsweisen oder Funktionen möglich sowohl im Repertoire der bindenden Verhaltensweisen als auch unter den aggressiven. So kann ein Lachen den verbalen Akt beispielsweise verstärken, illustrieren, akzentuieren, ihm vorausgehen oder folgen, einen Konsens herbeiführen, synchronisieren, Zustimmung evozieren und manipulieren. Diametral zum prosozialen Verhaltensaspekt des Lachens sind unter anderem Auslachen, Schadenfreude- und Spott-Lachen positioniert. Dienen sie doch dazu, jemanden auszuschließen und zu diskreditieren oder bei Ironie, wenn Worte und Mimik auseinanderdriften. Diese und weitere verschiedene Arten des Gebrauchs müssen vom Gegenüber mit den entsprechenden Bedeutungen assoziiert werden, damit es nicht zu Referenzproblemen kommt. In der Linguistik meint „Referenz“ die Beziehung zwischen Wörtern und dem, was sie bedeuten. So gesehen können sich bei den unterschiedlichen Ausprägungen der Lautgebärde oder des Gebärdenlautes „Lachen“ als zwischenleibliche Lautäußerung im Kommunikationsgeschehen auch Referenzprobleme ergeben, die es bewusst zu machen und auszuräumen gilt.

4.1 Zu kommunikativen Funktionen des unbewussten, offenen, echten Lachens

„Was kostet ein Lächeln?“ fragt der Zeit-Redakteur Ulrich Schnabel in seinem gleichlautenden Buch (Schnabel 2015) und beschreibt, wie Emotionen im privaten wie öffentlichen Raum subtil infizieren. Durch zahlreiche Studien gut evaluiert spricht man in der Literatur von Gefühlsansteckung / Nachahmungs- oder Chamäleon-Effekt / Stimmungssynchronisation oder Stimmungskonvergenz / Resonanz / Mit-Schwingen / Body-Mapping (Bartens 2015, Christakis & Fowler 2010, Jackel 2011, 2012, Oerter 2014, Storch & Tschacher 2014, de Waal 2013 und viele andere) unter Beteiligung des menschlichen Spiegelneuronensystems in präfrontalen, motorischen und limbischen Cortex-Arealen, das auch körpersprachliche Zeichen wahrnimmt (Keysers 2013, Krüger 2008).

Über das Betrachten und die unbewusste Imitation der Mimik und Gestik des Gesprächspartners registriert das Gehirn die für ein Lachen typisch veränderte Muskelaktivität des Gegenübers und generiert eine Passung seiner eigenen Mimik, was auch bei ihm die betreffende Gestimmtheit anregt. „Freudige Gesichter aktivieren [beim Gegenüber] den M. zygomaticus“, den subtilen Lach-Marker (Eibl-Eibesfeldt 2004, 665). Denn durch Rückmeldungen über die Gesichtsmuskulatur im Zentralnervensystem werden Veränderungen bewirkt, die kurzfristig jene positiven Emotionen erzeugen, die zu der aktuellen Lach-Mimik passen ohne vermittelnde kognitive Prozesse. Bekannt wurde dieses „Facial Feedback“ unter anderem durch die sog. Zähne-Stift-Studie „Inhibiting and Facilitating Conditions of the Human Smile“ der Psychologen Strack, Martin und der Psychologin Stepper (1988), bei der ein mit den Zähnen gehaltener Stift den M. zygomaticus major aktiviert (siehe Kapitel 2). So kann Lachen ein Gegen-Lachen oder Lach-Mapping evozieren samt einer kurzfristigen Stimmungskonvergenz bei sprechbegleitendem Lächeln / Lachen zu verbalen Phrasen wie „Schauen Sie … ist es nicht so, dass …, sind Sie nicht auch der Meinung … wir wollen doch alle“.

Ekman und seine Mitarbeiter haben wissenschaftlich belegt, dass willentlich herbeigeführte Gesichtsausdrücke und die damit verbundenen Emotionen von ausdrucksspezifischen Änderungen der Hauttemperatur und Pulsfrequenz begleitet sind, also bei Freude (und freudigem Lachen) mit steigenden Werten. Die Änderungen passen zu denjenigen, die bei der entsprechenden unwillentlichen Mimik auftreten (Ekman et al. 1983). Damit ist sicher, dass sowohl ein echtes als auch ein gestelltes Lachen ansteckend wirkt; was bleibt, ist die Frage nach der zeitlichen Dimension des Effektes.

Denn „Facial Feedback“ zwischen den KommunikationspartnerInnen sollte zum „Body Feedback“ erweitert werden, so die Körpertherapeutin Maja Storch (2014), um einer nachhaltig gesprächsdienlichen Synchronizität willen. Hierbei steht das unbewusste, sprechbegleitende Lachen in komplexem Wirkzusammenhang, in welchem der Kommunizierende, der sendet auch gleichzeitig empfängt – und wer empfängt, ist auch weiterhin Sendender nach dem Kommunikationsmodell der Embodied Communication (EC-Theorie) von Storch und Tschacher (2014, 54) mit Fokus auf der Zwischenleiblichkeit im Gesprächsverlauf. Kommunikation ist hier beschrieben als ein offenes System, bei dem die Botschaft erst im Prozess der Interaktion entsteht auf der Basis synchronisierten Body Feedbacks der Beteiligten. Dabei wird Kommunikation als Verhalten begriffen und umgekehrt bedeutet jegliches Verhalten auch immer Kommunikation. Welch weitreichende Wirkung eine positive Verhaltensweise wie ein Lachen während eines Gesprächs haben kann, verdeutlichen folgende Redewendungen: „Ein Lächeln am Morgen hat sich bis zum Abend vervielfacht.“ Oder: „Wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es auch wieder heraus.“

Beziehen sich Sprechakte im Verlauf eines Gesprächs aufeinander und bedingen einen Sprecherwechsel, so handelt es sich um „Paarsequenzen“ wie Gruß und Gegengruß (Achhammer 2014, 37). Es liegt nahe, analog dazu von Lachen und Gegen-Lachen (turn laughing) als einer Paarsequenz zu sprechen. Soziales Lachen, das auf derartiges Gegen-Lachen ausgerichtet ist, liegt beispielsweise vor, wenn jemand in der Silvesternacht auf eisglattem Untergrund ausrutscht, aber seine Anspannung aus dieser misslichen Situation herausnimmt mit den Worten und einem begleitenden Lachen: „Da habe ich eben wohl den Guten Rutsch etwas zu wörtlich genommen!“ Das unfreiwillig Komische der Situation zieht hier ein Lachen als Bewältigungsstrategie nach sich. An diesem Beispiel wird aber auch deutlich, dass einem sozialen Lachen nicht unbedingt Fröhlichkeit zugrunde liegen muss, sondern mitunter auch Nervosität, Angst oder Peinlichkeit.

Wie Musik, so benötigt auch das offene Lachen im Turn Talking die ganzkörperliche Bewegung, um besonders lebendig zu wirken: Lachen als ein Mittel zur Verlebendigung des Sprechaktes, wobei der ganze Körper als Resonanzkasten und Ausdrucksmittel benutzt wird. Dabei setzt sich das Unbewusste des Stoffwechsels beim positiven Gefühl des echten Lachens in innere Empfindung um und wird über motorische Prozesse nach außen hin sichtbar, wobei „die Muskeln ein Fest feiern“ (Vahle 2011, 171).

Schallendes Lachen mit Pfeif- und Quietschgeräuschen und Tränenfluss ist in Kalauern, wie sie in Comedy oder Faschingsreden vorkommen, vorprogrammiert. Dabei handelt es sich nicht um eine Gleichverteilung von Lachen mit Sprechen für alle Beteiligten im Sinne von Turn Talking mit Turn Laughing, sondern um einseitigen Wortwitz der RednerInnen, die mit ihren Darbietungen das Publikum mitreißen wollen und ein ungezwungenes echtes Lachen der ZuschauerInnen ohne verbale Gesprächsanteile evozieren – ein kommunikativer Akt eines Animierenden mit Lachen und Klatschen als Reaktion der so Animierten.

4.2 Zu kommunikativen Funktionen des bewussten, inszenierten Lachens

Wie in Kapitel 4.1 beschrieben, entsteht Stimmungs-Synchronizität durch Facial Feedback und Body Feedback im Zusammenspiel mit einem echten Lachen. Zudem kann man durchaus auch bei geschickt eingesetzter sozialer Mimikry (im Sinne von manipulierender Mimikry) einen zirkulären Prozess zwischenleiblicher Synchronisation aus rein pragmatischen Gründen in Gang bringen; beispielsweise im Smaltalk oder Verkaufsgespräch. Dabei kann das gestellte Lachen ein Gegen-Lachen evozieren und somit der Konsensbildung dienlich sein zur Bekräftigung der gleichen verbalen Phrasen wie beim echten Lachen: „Schauen Sie … ist es nicht so, dass …, sind Sie nicht auch der Meinung … wir wollen doch alle“.

In der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung findet sich eine reiche Tradition bezüglich einer sprech- und körperbezogenen ästhetischen Interpretationsarbeit literarischer Texte (z. B. Ritter 2004; vgl. ästhetische Kommunikation) durch Verkörpern von Geschriebenem aus fremder Feder, wobei die ästhetische Praxis den kommunikativen Bezug zum Publikum sucht. Zum Gestischen, wie es von Ritter (2004, 192) beschrieben wird, gehört auch das theatralische Lachen. Mannel spricht der Theatersprache eine Verkörperung zu, ein Zusammenwirken von Körper, Stimme und Ausdruck (body, voice and expression) im Sinne von „vocal embodiment“ (Mannel 2015, 36). Auch bei der „Methode Tschechow“, wie sie schwerpunktartig an der Schauspielschule Berlin vermittelt wird, müssen die Darstellenden die Gefühle – und damit Mimik, Gestik und Proxemik – der zu spielenden Figuren in sich selbst wachrufen, um auf der Bühne oder im Film authentisch zu wirken. Wie nahe kommen sich dabei ein inszeniertes und ein echtes Lachen! Beispielgebend ist das „Rondeau“ von F. Villon in der wörtlichen Übersetzung mit sprechbegleitendem (vielleicht) melancholisch-kurzem Auflachen des Vortragenden im kommunikativen Bezug zum Publikum:

„Ich bin Francois, was schwerwiegend für mich ist,
Geboren in Paris bei Pontoise,
Und von einem Strick von einer Elle
Wird mein Hals wissen, was mein Hintern wiegt.” (Villon; zitiert nach Schrott & Jacobs 2011, 489)

Andere literarische Formate verlangen andere Ausdrucksformen des Sprechens mit Lachanteilen, wie bereits bezüglich der Ironie als Bewertungskommunikation (hämisches, böses oder falsch-positives Lachen) und der Komik des einfachen Witzes als humoriges Format (offenes, schallendes, unbewusstes Lachen) in Kapitel 3 beleuchtet wurde.

4.3 Zu kommunikativen Funktionen von Auslachen, Verspotten, Nicht-ernst-nehmen anderer Personen

Auslachen gibt es weltweit. Auch die Angst davor existiert überall, ist geschlechtsunabhängig, während Kindheit und Adoleszenz höher, verändert sich aber nur wenig im Verlauf der Lebensspanne, so die Studien des Humorforschers Willibald Ruch mit 23000 Versuchspersonen aus 73 Ländern (Ruch 2011). Er interpretiert Auslachen und Spott-Lachen als Mechanismen des sozialen Korrigierens; als aggressive Arten zurechtweisender Ausgrenzung. Auf welche Weise dabei gelacht wird (spontan offen oder inszeniert), ist unter anderem altersabhängig (siehe Kapitel 3) – je nachdem inwieweit die normativen Konventionen unserer Gesellschaft verinnerlicht sind. Wenn einem anderen Menschen ein Missgeschick passiert, dann sieht Eibl-Eibesfeldt die von den Zuschauenden dabei zur Schau getragene „Schadenfreude in Kombination mit einem herzlichen Lachen“ als eine statistisch gesicherte kulturübergreifende Ausdrucksbewegung an (ebd. 2004, 664). Der Autorin fällt es schwer, Schadenfreude mit seiner üblichen negativen Konnotation überhaupt mit einem herzlichen Lachen in Verbindung zu bringen; es sei denn, das Negative des Lachens käme hierbei „von Herzen“ – gemeint als unmittelbare Gefühlsregung ohne kognitive Rückkopplung. Somit kann ehrliches Lachen auch böse sein; geschuldet der Tatsache, dass der Mensch grundsätzlich gut und schlecht im Sinne von sowohl gewaltbereit als auch friedfertig ist (Pinker 2013, 713). Nach Pinker ist der Mensch sowohl zu Empathie als auch zu „Gegenempathie“ fähig. Letztere tritt zutage, wenn er sich „gut fühlt, wenn jemand anderes sich schlecht fühlt“ (ebd. 855-856).

Andere Menschen nicht ernst zu nehmen, bezeichnet der Volksmund als „auf die Schippe nehmen“, was gemeinhin eine negative Konnotation hat und als mündliche Kommunikationsvariante mit einem hämischen oder gestellt freundlichen Lachen verbunden auftritt. Damit rückt es in die Nähe der von Pinker beschriebenen Gegenempathie. Als harmlosere Variante – auf dem Niveau, dass der / die AdressatIn sich nicht persönlich diffamiert fühlen muss – kann ein Nicht-ernst-nehmen auch einen neckenden Beigeschmack bekommen, was aus der jeweiligen inhaltlichen Aussage, den prosodischen Markern und dem Mimik-Signal eines wohlwollenden Lächeln / Lachen zu entnehmen ist; beispielgebend : “Machst du das immer so?“, fragt der große Bruder, wenn dem Jüngeren seine Kekse in seinen Becher mit Tee fallen.

5. Zur Entkoppelung von Humor und Lachen

Begreift man Humor als „Sammelbegriff für alles Komische …, das zum Lachen anregt, … kann Humor produziert und aufgenommen werden. Er kann feindselig oder gutmütig sein“ (Ruch 2011, 1). Der enge Humorbegriff kennzeichnet das unfreiwillig Komische, über das man unwillkürlich lacht. Ruch aber bezieht in seine weiter gefasste Definition von Humor solche Personen als humorvoll mit ein, die auch negativen Situationen noch etwas Positives abgewinnen können und mit einem gewissen Maß an Gelassenheit und Erheiterung in misslichen Lebenslagen über sich selbst lachen können: Humor unter Stress (in Humor-Trainingsseminaren steigerbar). Sich selbst nicht (bitter)ernst zu nehmen impliziert, dass man über sich selbst spöttelnd sprechen kann samt spöttisch-spitzbübischem Lachen. Dazu bedarf es einer Reflexionsfähigkeit und einer Kompetenz im Querdenken, welche von einengenden Konventionen befreien. Damit schließt sich der Kreis zum sozialen Lachen als Bewältigungsstrategie, wie im Silvester-Missgeschick beschrieben (Kapitel 4.1).

Außerdem gibt es noch den Nonsens-Humor oder absurden Humor, der eine nicht immer auflösbare Inkongruenz aufweist im Gegensatz zur Komik des einfachen Witzes; beispielsweise in Monty-Python-Sketchen. Personen, die solchen absurden Humor mögen, können offen über die verbleibenden Ungereimtheiten lachen wie beispielgebend: Begegnen sich zwei Personen, von denen die eine humpelt. Sagt die andere: „Na, hast Du Dich wohl vertreten.“ Meint der Humpelnde: „Ich vertrete mich doch immer selbst.“ Auf welche Art und Weisen diejenige Person reagieren kann, der solch absurder Humor entgegengebracht wird, soll hier nicht weiter diskutiert werden.

Alles in allem ist der Ansicht Sophie Scotts zuzustimmen, wenn sie im Gehirn&Geist-Interview aus 2016 auf die Frage, ob man zum Lachen Humor brauche, antwortet: „Den brauchen wir gar nicht, um zu lachen. Das ist ein grundlegendes Missverständnis“ (Scott 2016, 60).

Fazit:

In den vorangegangenen Ausführungen ist deutlich geworden, dass ein gut platziertes Lachen nicht ganz selbstverständlich ist und richtiges Enkodieren wie auch Dekodieren erfordert. Der Mensch als kommunikatives Wesen benötigt jedoch in seinen mündlichen Interaktionssituationen mit anderen eine ausreichende Kompetenz bezüglich non-, para- und verbaler Gesprächsanteile – auch bezüglich des Lachens als einer nicht verbalsprachgebundenen Lautäußerung. Somit mögen sich diejenigen professionalisierten Kräfte angesprochen fühlen, die mit Sprache und Sprechen und vornehmlich mit Kommunikation und deren Bezugsfeldern zu tun haben:
Geben Sie dem Lachen mehr Raum (siehe Beispiel im Anhang) und sensibilisieren Sie andere für die vielfältigen Ursachen des Lachens, auf dass dessen funktionale Seiten im Gesprächsprozess einerseits bei den GesprächspartnerInnen richtig erkannt und andererseits von den / der Sprechenden selbst gezielt eingesetzt werden können – als kognitive Kompetenz, welche der Soziabilität zugutekommt.

Literatur

A

Achhammer, B. (2014b). Pragmatisch-kommunikative Fähigkeiten fördern. Grundlagen und Anleitungen für die Sprachtherapie in der Gruppe. München: Reinhardt.

Arnold, W., Eysenck, H. J., Meili, R. (Hrsg.). (1994). Lexikon der Psychologie. Freiburg: Herder.

B

Bartens, W. (2015). Empathie. Die Macht des Mitgefühls. München: Droemer.

Birdwhistell, R. L. (1952, 1970). Introduction to Kinesics. An Annotation System for Analysis of Body Motion and Gesture. Louisville: University of Louisville Press.

Borstel, J. H. von (2015). Herzrasen kann man nicht mähen. Berlin: Ullstein.

Bühler, Ch. (1928). Kindheit und Jugend. Leipzig: Hirzel.

C

Christakis, N. A. & Fowler, J. H. (2010). Die Macht sozialer Netzwerke. Wer uns wirklich beeinflusst und warum Glück ansteckend ist. Frankfurt: Fischer.

Cierpka, M. (2005). FAUSTLOS – Wie Kinder Konflikte gewaltfrei lösen lernen. Freiburg: Herder.

D

Dannenbauer, F. M. (2000). Sprachwissenschaftliche Grundlagen. In: Grohnfeldt, M. (Hrsg.): Lehrbuch der Sprachheilpädagogik und Logopädie, Bd. 1, S. 116-168. Stuttgart: Kohlhammer.

H

Heilmann, Ch. (2011). Körpersprache richtig verstehen und einsetzen. München: Reinhardt.

E

Eibl-Eibesfeldt, I. (2004). Die Biologie des menschlichen Verhaltens. Grundriss der Humanethologie. Vierkirchen-Pasenbach: Blank. (4. Auflage).

Ekman, P., Friesen, W. V. (1976). Measuring facial movements. Environ. Psycholog. Nonverbal Behav., 1, 56-75. [zitiert nach Eibl-Eibesfeldt, 2004, 629 und 631]

Ekman, P., Levenson, R. W., Friesen, W. V. (1983). Autonomic nervous system activity distinguishes among emotions. In: Science, 221, 1208-1210.

F

Friederici, A. D. (2013). Über den Spracherwerb, eine Begegnung mit Noam Chomsky und das Ende der Hirnkarten. In: M. Eckoldt: Kann das Gehirn das Gehirn verstehen? S. 142-170. Heidelberg: Carl-Auer.

G

Gesell, A. (1940). The first five years of life. New York: Harper.

Gier, K. (2015). Smaragdgrün. Liebe geht durch alle Zeiten. Würzburg: Arena. (Sonderausgabe).

J

Jackel, B. (2008). Lernen, wie das Gehirn es mag. Kirchzarten: VAK.

Jackel, B. (2010). Sprache “ertanzen”, Welt erobern. In: Sprachheilarbeit 55 (4), S. 194-196.

Jackel, B. (2011). Eine neuronale Zweiwegeverbindung zwischen Sprachzentren – oder wie Hirnreifung und sprachliche Entwicklung bei Kindern einander bedingen. In: sprechen 29 (53), S. 47-54.

Jackel, B. (2012). Verbunden-Sein über kommunikative Strukturen. In: logoTHEMA (logopädieaustria) 9 (2), S. 27-30.

Jackel, B. (2013). „Resonanz schaffen“ – in lebendigem Dialog achtsam sein. In: Praxis Sprache 58 (1), S. 60-62.

Jackel, B. (2014). „Du sollst nicht schimpfen!“ Auf dem Weg zu gelingendem, sozial-kompetentem mündlichem Kommunizieren. In: sprechen 30 (57), S. 17-29.

Jackel, B. (2015). Sprache als körperbezogener Prozess: embodied speech. In: logoTHEMA (logopädieaustria) 12 (2), S. 14-19.

K

Kannengieser, S. (2009). Sprachentwicklungsstörungen – Grundlagen, Diagnostik und Therapie. München: Elsevier.

Keysers, Chr. (2013). Unser empathisches Gehirn. Warum wir verstehen, was andere fühlen. München: Bertelsmann.

Koelsch, S., Kasper, E., Sammler, D., Schulez, K., Gunter, T., Friederici, A. D. (2004). Music, language, and meaning: Brain signatures of semantic processing. In: Nature Neuroscience 7 (3), S. 302-397.

Koelsch, S. & Schröger, E. (2008). Neurowissenschaftliche Grundlagen der Musikwahrnehmung. In: Bruhn, H., Kopiez, R., Lehmann, A.C. (Hrsg.): Musikpsychologie, S. 393-412. Reinbek: Rowohlt.

Krüger, R. (2008). Körpersprache – Verstehen – Lernen. Ein Versuch. In: Dallmaier, C. & Riemann, M. (Hrsg.): Sprache als Brücke von Mensch zu Mensch. 28. dgs-Kongress, S. 12-32. Cottbus: Semmler.

Kühnen, U. (2016). Macht der Gemeinschaft. In: Gehirn&Geist 2, S. 38-43.

M

Mannel, O. (2015). Tomorrow`s voices. In: sprechen 32 (60), S. 35-38.

Melzer, W., Schubarth, W., Ehninger, F. (2011). Gewaltprävention und Schulentwicklung. Analysen und Handlungskonzepte. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. (2. Auflage).

O

Oerter, R. (2014). Der Mensch, das wundersame Wesen. Was Evolution, Kultur und Ontogenese aus uns machen. Wiesbaden: Springer Spektrum Fachmedien.

P

Pauen, S. (Hrsg.). (2005). Entwicklungspsychologie im Kindes- und Jugendalter. München: Elsevier.

Pinker, S. (2013). Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit. Fischer.

R

Rauh, H. (1998). Frühe Kindheit. In: Oerter, R. & Montada, L. (Hrsg.): Entwicklungspsychologie, S. 167-245. Weinheim: Beltz. (4. korrigierte Auflage).

Riemann, H. (1877). Musikalische Syntaxis: Grundriss einer harmonischen Satzbildungslehre. Niederwalluf: Sändig. [zitiert nach Koelsch & Schröger 2008]

Ritter, M. (2004). Gestisches Sprechen. In: Pabst-Weinschenk, M. (Hrsg.): Grundlagen der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung, S. 190-198. München: Reinhardt.

S

Sager, S. & Bührig, K. (Hrsg.). (2005). Nonverbale Kommunikation im Gespräch. Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie (OBST) 70, S. 5-17. [zitiert nach Zepter 2013]

Schnabel, U. (2015). Was kostet ein Lächeln? München: Blessing.

Schrott, R. & Jacobs, A. (2011). Gehirn und Gedicht. Wie wir unsere Wirklichkeiten konstruieren. München: Hanser.

Schulz von Thun, F. (1981, 2013). Miteinander reden 1: Störungen und Klärungen. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

Schünke, M, Schulte, E., Schumacher, U. (2009). PROMETHEUS. LernAtlas der Anatomie. Stuttgart: Thieme. (2. überarbeitete u. erweiterte Auflage).

Scott, S. & Pontes, U. (2016). Interview: Kommunikation. Lachen verrät unsere Gefühle. In: Gehirn&Geist 1, S. 60-64.

Storch, M. & Tschacher, W. (2014). Embodied Communication. Kommunikation beginnt im Körper, nicht im Kopf. Bern: Huber. (2. erweiterte Auflage).

T

Titze, M. (2003). Therapeutischer Humor. Grundlagen und Anwendungen. Frankfurt/M.: Fischer (4. Auflage).

V

Vahle, F. (2010). Sprache mit Herz, Hand und Fuß. Weinheim: Beltz.

W

Waal, F. de (2011). Das Prinzip Empathie. München: Hanser.

Weiller, C. et al. (2011). How the Ventral Pathway Got Lost – And What Its Recovery Might Mean. In: Brain & Language 118, S. 29-39.

Z

Zepter, A. L. (2013). Sprache und Körper. Vom Gewinn der Sinnlichkeit für Sprachdidaktik und Sprachtheorie. Dissertationsschrift Frankfurt/M.: Lang.

Internetquellen:

Achhammer, B. (2014a). Förderung pragmatischer Fähigkeiten bei Kindern. Evaluation einer gruppentherapeutischen Intervention mit Methoden des Improvisationstheaters. Dissertationsschrift LMU München.
Zur Website

Ruch, W. (2011). Zwischen Lachen und Ausgelachtwerden.
(Abruf am 19.1.2016)
Zur Website

Strack, F.; Martin, L., Stepper, S.: Inhibiting and Facilitating Conditions of the Human Smile: A Nonobtrusive Test of the Facial Feedback Hypothesis. Archiv Universität Würzburg.
(Abruf am 11.11.2015)
Zur Website

Wikipedia: Gelotologie
(Abruf am 19.1.2016)

Anhang

„Frau Wu ist krank“ (ein textgebundenes Kreisspiel mit garantiert echten Lachanfällen samt Tränenfluss als Warm-up für junge Menschen und alle, die jung geblieben sind):
Spielanleitung analog zu „Ich packe meinen Koffer“; Spielrichtung nach links: Die Mitspielenden sitzen im Gesichtskreis. Der / die SpielleiterIn sagt: „Frau Wu ist krank.“ Die links sitzende Person fragt: „Was hat sie denn?“ Nun benennt der / die SpielleiterIn eine Krankheit mit deutlich sichtbarem Symptom (z. B. Windpocken mit Kratzbewegungen; gebrochenes Bein mit bewegungshinderndem Verband). Alle kratzen sich nun am ganzen Körper oder spreizen ein Bein ab. Der / die Nächste im Kreis fragt wie oben und bekommt zur ersten Krankheit eine zweite hinzugefügt, die beide motorisch dargestellt werden müssen u. s. w. Wie weit die Teilnehmenden wohl durchhalten? Besonders Begeisterte und Lachfreudige können das Spiel auch noch rückwärts spielen, indem Frau Wu wieder schrittweise gesund wird und jeweils ein Symptom wegfällt. (Jackel 2008, 72 in abgewandelter Form).


Zum Seitenanfang

Zurück zur Auswahl